Englisch, Medium oder Durch?

Taube

Ich hatte gerade eine außerkörperliche Erfahrung. Deshalb versuchte ich, mich zu erden und zentrierte mich mit Hilfe meines „Geistführers“. Dann war ich gerade dabei, eine Astralreise zu machen, aber das Telefon klingelte und ich spürte die negativen Schwingungen. Deshalb nahm ich meine Zahlenliste zu Hilfe. Ich war gerade dabei, eine besonders günstige Zahl zu bekommen, aber meine Energie war blockiert. Deshalb machte ich einige bioenergetische Übungen und bemutterte mich selbst, indem ich mir Blumenessenzen und Haferkleie-Ginseng-Muffins (süßes Gebäck) gönnte, aber mein inneres Kind war damit nicht zufrieden, deshalb aß ich etwas gefrorenen Yoghurt, der mich hyperaktiv machte. Deshalb machte ich anschließend eine geführte, sehr sublimierte Tiefenentspannung mit einer Hilfte einer Kassette. Aber ich fühlte mich ent-personalisiert, so daß ich etwas Polarity Work machte, Fußreflexzonenmassage, eine Regressionstherapie in frühere Leben und Rebirthing. Dann machte ich Termine für eine Shaitsu-, Reiki-, Rolfing-, Feldenkrais-, Schwedisch-japanische und Tiefengewebs-Massage ab, aber ich mußte meine Kristalle energetisieren und positive Energie erzeugen, denn aufgrund meiner Visualisationstechniken und Affirmationen hatte ich das Gefühl, negative Energien seien in meine Aura eingedrungen. Um mich aufzuladen, hatte ich eine psychologische Beratung betreffend meiner Selbstbehauptung und meines Durchsetzungsvermögens. Daraufhin konnte ich meine Ausstrahlung fühlen und hatte Energie für meine Psychocalistenic und meine innere Einkehr-Sitzung, bevor meine Gehirnwellen-Harmonie-Synergie-Sitzung begann, die mir half, mich mehr auf mein Aktualisierungseminar, den Kurs über holistisches Heilen und den Traum-Workshop zu konzentrieren, so daß ich bereit war für meine Gestalt-, behavouristische, kognitive, transpersonale, Reichsche, Jungsche, Freudsche und Ericksonsche Psychologie-Therapiesitzung. Aber meine Aura für die Channeling-Gruppe ist zu schwach, deshalb faste ich bis Mittag, um meine Chakren wiederaufzuladen. Jetzt spüre ich, daß meine Intuition hoch ist, deshalb schalte ich meinen Ionen-Generator an, um mich für das neurolinguistische Programmieren zu öffnen, aber ich muß erst meine Pyramide ausgeglichen bekommen, bevor meine geführte Synchronisierungs-Meditation beginnt. Nach dem Tarot-Kartenlesen macht mich die Craniosakral-Therapie fit für den Feuerlauf, aber ich brauche eine bedeutsame Beziehung als Spiegel meiner Selbst, deshalb besuche ich einen Worksop an einem Intensivseminar über „Rebirthing über das ganze Leben, die Erde und den Kosmos“, um jemanden zu finden, der authentisch ist.
Quelle: books.google.de  

 

so

Die Gefahren des Channeling

 

 

„Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren,
das verstünden sie auch!“


«Wolfgang von Goethe»

 

 

Robert Betz Wer liebt, der leidet nicht

Unsere Irrtümer über Beziehungen verursachen das Leiden

Von einer Partnerschaft erwarten sich viele Menschen heute alles: Liebe und Achtung, Sicherheit und emotionales Versorgtsein, Treue und Leidenschaft, Freundschaft und ekstatische Sexualität, Zärtlichkeit und spirituelles Wachstum. Ganz schön viel, was hier – meist unbewusst – verlangt wird. Zuviel, wie ich meine.

Wir geben der Paarbeziehung in unserer Gesellschaft eine viel zu große Bedeutung und überfrachten sie mit Erwartungen, die sie nicht erfüllen kann. Diese Überbetonung der Zweierbeziehung hat nichts Natürliches an sich und entstammt dem romantischen Beziehungsideal, das erst im 17. Jahrhundert aufkam und sich erst in den letzten zweihundert Jahren so richtig in den Köpfen der Menschen eingenistet hat, heißt, als 'normal' angesehen wird. Dieses Ideal besagt zusammengefasst:


Wir leiden nie am anderen, sondern immer an uns selbst

Der Gedanke: 'Wer liebt, der leidet nicht!?' wird in vielen Widerspruch erregen. Haben wir nicht alle schon viel Leid erlitten mit der Liebe?? Die Liebe und das Lieben wird in unserem Denken so sehr mit der Vorstellung von Schmerz, Enttäuschung und Leid verknüpft, dass es kaum jemand in Frage stellt. In zigtausenden von Hits, Songs und Schlagern wird das Leid in der Liebe, das Liebesleid, besungen und wir summen schmachtend mit bei diesen gefälligen Melodien, ohne uns die Bohne Gedanken über diesen gesungenen Schwachsinn zu machen.

Ich wünsche mir, dass wir genauer hinschauen, woher denn der Schmerz und das Leid kommt, die wir immer wieder in und nach Beziehungen empfinden. Mein Herz und mein Verstand sagen mir beide: Von der Liebe und vom Lieben kann nie Schmerz oder Leid kommen. Das ist eine Verunglimpfung der Liebe. Wo Liebe ist, da ist kein Leid. Und wo das Leid (noch) ist, da ist (noch) keine Liebe, da wird etwas noch nicht geliebt.

Allerdings ist offensichtlich: Auf der Suche nach dem Beziehungsglück, auf der Suche nach der Liebe begegnen wir häufig dem Schmerz. Wir erleben fast nirgends soviel und so tiefen Schmerz, wie in unseren Erfahrungen mit sog. Liebespartnern, ob in heterosexuellen oder homosexuellen Beziehungen. So oft, wenn wir uns einließen auf eine Beziehung, auf einen Menschen, hat es weh getan, manchmal nach kurzer Zeit, manchmal erst viel später. Nicht erst dann, wenn es auseinanderging, haben wir gelitten, aber dann oft am heftigsten.


Quelle: Robert Betz